Wir stellen uns vor
Verein Schloss und Museum Alt-Falkenstein
Die Museumsgesellschaft (seit 2017 mit neuen Statuten Schloss und Museum Alt-Falkenstein) wurde 1919 als privatrechtlicher Verein gegründet. Das erste Museum war zuletzt im alten Amtshaus in Balsthal untergebracht. Nachdem es beim Hochwasser von 1926 Schaden erlitten hatte, beantragte die Museumsgesellschaft beim Kanton Solothurn, in das neu renovierte Schloss Alt-Falkenstein einzuziehen.
1929 wurde das neue Heimatmuseum im Schloss Alt-Falkenstein eröffnet. Es waren vor allem die Mitbegründer Anton Nünlist, Werner Heutschi, Hans Kölliker und Emil Rumpel, die durch ihre Sammlertätigkeit das Museum geformt und nachhaltig geprägt haben.
An der Hauptversammlung am 29. Januar 1981 wurde Franz Portmann in den Verein aufgenommen und gleichzeitig zum Präsidenten gewählt. Er bekleidete dieses Amt während 44 Jahren, in denen es zahlreiche Höhepunkte aber auch Tiefschläge gegeben hat. Sein Wille weiterzumachen bis die Zukunft des Schlosses gesichert ist, trieb ihn an, auch wenn die Aussichten nicht rosig waren. Nachdem er den Vorstand in den vergangenen Jahren mit neuen Mitgliedern ergänzt hat, konnte er per 25. März 2025 die Vereinsführung an Thomas Dobler übergeben. Nun beginnt ein neues Kapitel und das Schloss kann, so die Hoffnung, mit der geplanten Strategie für Museen, Schlösser und Burgen, welche noch heuer vom Regierungsrat des Kanton Solothurns verabschiedet wird, weiterentwickelt und professionalisiert werden.
Neumitglieder und Geschichtsinteressierte sind bei uns jederzeit Willkommen, melden Sie sich ungeniert bei uns.

Vorstand
Thomas Dobler (Präsident )
Bianca Ott (Kuratorin)
Esther Probst (Kassierin)
Heidi Füeg (Aktuarin)
Anton Fluri (Historisches)
Marcel Füeg (Schlosswart)
Das Heimatmuseum
Spiegel einer reichen Vergangenheit
Das Heimatmuseum Alt-Falkenstein beherbergt eine vielfältige und umfangreiche Auswahl an Objekten, die Kunst und Handwerk sowie das Leben in Friedens- und Kriegszeiten vereint. Schwerpunkt bilden dabei die Keramiksammlung unteranderem Aedermannsdörferkeramik der sogenannten «blauen Familie» und Meisterwerke der Mümliswiler Kammherstellung sind ebenso zu bewundern, welche das Handwerk der Gegend um Balsthal repräsentieren.
Ein Highlight sind die ausgestellten Versteinerungen, die unser Museumsgründer Anton Nünlist (1885 – 1937) entdeckte. Eine Vielzahl Versteinerungen, wie Seeigel, Ammoniten, Schnecken, Korallen aus den verschiedensten Juraschichten. Speziell erwähnenswert sind zwei durch Nünlist neu gefundenen Seeigelarten, welche nach ihm benannt wurden.
Den Stangen- (Halbarten, Speere usw.), Handfeuerwaffen, Harnische aus dem 16. und 17. Jh., Säbel und Degen ist ein separater Raum gewidmet. Drei Räume sind im Stile des 18. und 19. Jh. eingerichtet.
Kupfer- und Stahlstiche zeigen den Besucher:innen mit Künstleraugen gesehene Landschaften aus historischer Zeit.
Unser Schloss
Zwischen Oensingen und Balsthal, wo sich die Dünnern vom Thal nach dem Gäu durch die hohen Flühe gebrochen hat, erhebt sich an der engsten Stelle, kraftvoll über dem Städtchen Klus das Schloss und überwacht das Tor zum Jura.
Die Burg Alt-Falkenstein beherbergt heute ein Heimatmuseum. Entstanden ist das Museum dank der Museums - Gesellschaft Thal - Gäu, die seit 1929 als privatrechtlicher Verein das Heimat-museum betreibt. Wie zu alter Zeit öffnet dem Besucher gelegentlich ein Schlosswart die Pforte, der im Dienste des Schloss und Museum Alt-Falkenstein die Anlage samt dem interessanten Heimatmuseum hütet. Treten Sie ein und lassen Sie sich in längst vergangene Zeiten entführen.
Permanent sind in der Ausstellung unter anderem Sammlungen über Versteinerungen, archä-ologische Bodenfunde, Waffen und Militaria, Keramik, Kämme, Stiche sowie eine Wohnausstellung zu sehen. Von Zeit zu Zeit werden Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen dargeboten und der Verein engagiert sich mit einem Rahmenprogramm am jährlich stattfindenden Kulturtag Thal.

Was gibt es zu sehen?
Gefundenes, Erschaffenes und Nützliches
Balsthal war dank seiner geografischen Lage am Handelsweg zwischen dem Mittelland und Basel für die Einführung gewerblicher Handwerksbetriebe wie geschaffen. Das Wasser der Bäche, verschiedene Erden und Erze sowie der Holzreichtum der Wälder waren Rohstoffe in nächster Nähe. Schreiner, Weber, Küfer, Maurer und Metzger, um nur wenige zu nennen, sind im Jahre 1837 in der Statistik erwähnt. Nebst Eisen-, Papier- und anderer Industrie leistete das Handwerk mit der grossen Tradition Tüchtiges, nicht nur aus Erwerbsgründen, sondern aus Berufsstolz, aus Freude an höchster Leistung.

Am Anfang war das Meer...
Prächtige Versteinerungen und Fossilien haben den Jura welt-berühmt gemacht. Sie führen uns weit zurück in die Erdge-schichte, in eine Zeit, als vor 150 Millionen Jahren das Jura-meer als wohl ziemlich seichtes Gewässer weite Gebiete Europas bedeckte. In Millionen von Jahren setzten sich 500 bis 800 Meter mächtige Schichtgruppen ab, die reichlich Krebse, Seeigel, Schwämme, Korallen und Schnecken ent-hielten.

Funde ...dann kam der Mensch
Während zur Zeit der grössten Vergletscherung die Juratäler tief unter Eis lagen, konnten die Gletscher der letzten Eiszeit nicht mehr in die Täler vordringen. Mit dem Abschmelzen tauchten auch bald die ersten Menschen auf und hinterliessen in der Region die Spuren ihrer Anwesenheit; in der Rislisberg-höhle am Ausgang der Klus vor ca. 13000 und auf der Holzfluh vor ca. 4500 Jahren.
Archäologische Bodenfunde wie Stein- und Knochenwerk-zeuge aus der Pfahl-bauerzeit, Grabbeigaben aus einem Allemannengrab, römische Münzen und Lanzenspitzen sind neben den Versteinerungen eben-falls zu bestaunen.

«Schreiberschloss»
Alt-Falkenstein wurde auch das «Schreiberschloss» genannt. Von 1560 bis 1798 wohnte und amtete auf dem Schloss der Landschreiber. Er war auch Stellvertreter des Landvogtes, welcher auf Schloss Neu-Falkenstein residierte. Alle Land- und Gebäudekäufe, Tausch- und Eheverträge, Erbteilungen usw. wurden vom Land-schreiber geschrieben. Er führte auch Protokoll bei Gerichtsfällen. Bei Feuerausbrüchen und kriegerischen Bedrohungen musste er durch Mörserschüsse Alarm geben.

Keramik
1797 begann die Industrialisierung im Thal:
Der spätere Gründer der Von Roll'schen Eisenwerke, Louis von Roll, erhielt die Bewilligung für einen Fabrikneubau in Aedermannsdorf zur Produktion von Steingut und Fayence-Geschirr. Erster Leiter der Fabrik war der Lenzburger Johann Jakob Frey. Bis zur Gründung der Aktiengesellschaft «Thonwaren-Fabrik Aedermannsdorf» (1883) wurden Tafelgeschirr für die breite Masse und Einzelstücke produziert.
Keramiksammlung
In Matzendorf und Aedermannsdorf wurden im 19. Jh. Tafel-geschirr für die breite Bevölkerung, aber auch Einzelstücke, für reichere Leute hergestellt. Von besonderer Faszination ist die grösste bekannte Sammlung von Aedermannsdörfer-keramik der so genannten «blauen Familie».
Neben Keramiken aus der Biedermeierzeit sind aber auch moderne Geschirrformen aus dem 20. Jh. in der Ausstellung zu sehen.
Das Keramikmuseum in Matzendorf gehört zu den wenigen Institutionen, wo sich alles um Keramik dreht. Es widmet sich der 200-jährigen Tradition der Keramikmanufaktur Matzendorf und der Tonwarenfabrik Aedermannsdorf.

Fossilien
Der Museumsgründer Anton Nünlist (1885-1937) war ein leidenschaftlicher Petre-faktensammler. Im Heimatmuseum Alt-Falkenstein sind viele seiner schönsten und wertvollsten Funde ausgestellt. Krönung seiner langjährigen Freizeit-tätigkeit war die Entdeckung zweier Seeigelarten, die nach eingehenden wissenschaftlichen Untersuchungen als neue Spezies unter den Namen RHABDOCIDARIS NUNLISTI und PARACIDARIS NUNLISTI in den Artenkatalog aufgenommen wurden.

Waffen & Militaria
Waffen haben zu jeder Zeit die Geschichte geprägt. Zu kriegerischen Zwecken wie auch im Jagdleben sind sie unentbehrlich. Die Waffenherstellung ist auch der Inbegriff für eine hochstehende, handwerkliche Fertigungskunst, die nicht zuletzt unsere heutigen modernen industriellen Güter beeinflusst. So wurden beispielsweise auch in den «Ludwig von Roll'schen Eisenwerken» in der Klus in den Jahren 1889 bis 1893 ca. 100'000 Läufe und Schäfte für das Langgewehr 1889 gefertigt.
Das Museum beherbergt eine Sammlung von Stangenwaffen (Halbarten, Speere usw.), Harnische aus dem 16. und 17. Jh., Säbel und Degen militärischer und ziviler Herkunft, aber auch eine grosse Anzahl an Handfeuerwaffen.

Wohnausstellung mit Küche, «Thaler Stube» & Schlafzimmer
Drei Räume des Museums sind als Wohnräume im Stile des 18. und 19. Jh. eingerichtet. In der Küche mit der offenen Feuer-stelle werden diverse Koch-, Küchen- und Haushaltsgeräte von Kienspan bis zur Petrollampe. Ebenso erwähnenswert sind die verschiedenen Hohlmasse. Das Mobiliar der Stube strahlt eine besondere Wärme und Behaglichkeit aus. Zwei Exponate sind von besonderer Bedeutung: einerseits das mit Rebenranken verzierte Wirtschaftsbuffet aus dem Restaurant Rössli in Balsthal und anderseits eine prachtvolle mit Intarsien versehene Truhe aus dem Jahre 1563. Zu guter letzt gewährt das Schlafzimmer dem Besucher einen Einblick in die Schlaf-kultur des 18. / 19. Jh.. Ein Himmelbett und ein Kleiderschrank sowie eine Wäschetruhe bilden das Hauptmobiliar. Diese Möbelstücke werden durch Kinderwiegen ergänzt. Farbenprächtige Hinterglasmalereien und Harfenbilder mit sakralen Motiven schmücken die Wände.

Kämme aus Mümliswil
In der Kammsammlung sind Meisterwerke der Mümliswiler Kammherstellung zu bewundern: vom Läusekamm bis hin zur prunkvollen Mantilla. Während gut 200 Jahren war Mümliswil Zentrum der Kammproduktion.
Die Ausstellung zeigt eine reichhaltige Auswahl schönster Kammstücke, aber auch Zier-, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände aus dem Rohmaterial Horn. Verschiedene Muster von Hornarten, Schildpatt und Zelluloid runden die Sammlung ab.
Wer mehr über das faszinierende Handwerk der
Kammherstellung erfahren möchte, bekommt im Museum
HAARUNDKAMM in Mümliswil vertiefte Einblicke und spannende Sonderausstellungen zu sehen.
Sonderausstellung
Geschichte der Fotografie & beste Aussichten
Wann wurde eines der bedeutendsten Medien der Gegenwart erfunden und von wem? Welche Techniken wurden im Laufe der letzten 200 Jahre verwendet? Erfahren Sie Spannendes aus der Welt der Fotografie und bestaunen Sie historische Aufnahmen aus der Region. Es werden analoge Kameras und Raritäten aus dem letzten Jahrhundert präsentiert und Sie können einen Blick durch das grösste Objekt der Sammlung werfen, unser 12-teiliges, restauriertes Stereoskop und dabei weitere Motive aus der Region entdecken. Wie gut kennen Sie das Thal und seine Geschichte?

Der historische Kontext
Vermutlich um 1100
liess der Bischof von Basel, an der strategisch sehr wichtigen Strasse durch die Klus nach Basel, den heutigen Westteil des Schlosses Alt-Falkenstein erbauen.
1255
wird das Schloss erstmals unter dem Namen «Valchenstein» erwähnt.
Im 13. Jh.
erweitert Graf Rudolf von Nidau das Schloss um den heutigen Mitteltrakt und den Rundturm. In der gleichen Zeit wird auch das Städtchen Klus gegründet.
1315
wird Graf Rudolf von Nidau als Inhaber der Landgrafschaft Buchsgau mit dem Städtchen Klus belehnt. Oberlehnsherr ist der Bischof von Basel.
1375
zerstören die einfallenden Gugler das Städtchen Klus. Das Schloss bleibt jedoch weitgehend verschont, das Städtchen Klus wird später wieder aufgebaut.
1376
stirbt Graf Rudolf von Nidau, sein bischöfliches Lehen wird auf Graf Siegmund von Thierstein übertragen.
1394
wohnt Hugo, Bruder von Ritter Werner von Falkenstein, auf Alt-Falkenstein. Er übergibt seine Rechte kurz vor seinem Tod an Hans.
1402
verkauft Freiherr Hans II. von Falkenstein Schloss und Städtchen Klus für 3000 Gulden an die Stadt Solothurn.
1542
wird das Schloss renoviert und erhält sein heutiges Aussehen. Fortan soll es als Sitz des Landschreibers dienen.
1560
bezieht der Landschreiber seinen neuen Amtssitz.
1632
Kluser Handel. Nach Mulhouse durchziehende Berner Truppen werden vor dem Tor des Städtchens Klus aufgehalten. Durch ein Missverständnis (ein Schuss wird abgefeuert) kommt es zu einem Scharmützel zwischen den Bernern und Solothurnern, wobei acht Berner den Tod finden.
1653
Bauernaufstand: Aufständisches Landvolk versucht die im Schloss gelagerten Schiesspulver- und Bleivorräte zu erbeuten. Die Wachen können den Angriff abwehren.
1798
fallen die Franzosen in das Thal ein. Die Landschreiberei im Schloss wird aufgehoben.
1801
erwirbt Johann Brunner sen. die Landschreiberei und wird damit auch erster Privateigentümer von Alt-Falkenstein.
1821
kauft Johann Meyer, Kupferschmid und Artillerie-hauptmann von Aarau, das Schloss und legt eine Harnisch- und Waffensammlung an.
1835
wird Carolina von Blarer neue Schlosseigentümerin.
1891
ersteigert Niklaus Feigenwinter, Blarer von Wartensee, das Schloss
1908
kauft Alex Leonard Malström, Grossindustrieller und Gutsbesitzer aus Schweden, das Schloss mitsamt dem angeblichen Titel «Herr von und zu Falkenstein».
1913
wird durch einen Bundesgerichtsentscheid der Verkauf an Malström rückgängig gemacht. Die Erben Feigen-winter werden wieder Eigentümer des Schlosses.
1922
stürzt ein grosser Teil des Rundturmes ein.
1923
schenken die Erben Feigenwinter das Schloss dem Kanton Solothurn.
Von 1923 - 1932
wird der Turm wieder aufgebaut und die gesamte Schlossanlage renoviert.
1929
wird das Heimatmuseum Alt-Falkenstein durch die «Museums - Gesellschaft Thal - Gäu» eröffnet.

Anlässe 2025
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von Mai bis September 2025 für Sie geplant haben.
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